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Nachhaltiger ist besser

Unter Nachhaltigkeit versteht man derzeit in erster Linie die Belange des Naturschutzes. Doch zu einer nachhaltigen Landwirtschaft gehören auch gute Haltungsbedingungen für die Tiere.

Genau deshalb haben sich die LÄNDEIER-Familienbetriebe zu höheren Standards in der Tierhaltung verständigt. Egal ob in Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung gehören bei uns nicht nur ein stets gut durchlüfteter Stall, sondern zusätzlich große Wintergärten mit dazu, so dass die Hühner zu jeder Jahreszeit an der frischen Luft ins Tageslicht können. Darüber hinaus sorgen wir mit eigener Energieerzeugung auch dafür, dass unser ökologischer Fußabdruck stetig kleiner wird.

Wir sind nachhaltiger, weil wir nicht nur in eine Richtung denken, sondern uns alle Prozesse in der Hühnerhaltung genauer überlegt haben. Dazu gehört für uns auf der einen Seite die möglichst regionale Versorgung mit dem Hühnerfutter, doch auch die größtmögliche Nähe zu unseren Verbrauchern, um die Transportwege kurz zu halten. Entsprechend beliefern die LÄNDEIER-Betriebe jeweils ihr umliegendes Gebiet mit dem hochwertigen Grundnahrungsmittel Ei. Dennoch fallen immer wieder Transportwege an, wie zum Beispiel zur Eierfärberei, die ebenfalls in Baden-Württemberg durch ein Mitgliedsbetrieb des Verbunds gemacht wird. Dafür haben wir im Verbund ein Transportnetzwerk aufgebaut, so dass nicht jeder Mitgliedsbetrieb die Färberei einzeln anfährt, sondern die Eier auf optimierten Routen zu einem gesammelten Transport zusammengestellt werden.

  • LÄNDEIER-Familienbetriebe Nachhaltigkeit leben? Mit höheren Tierhaltungsstandards, eigener Energieerzeugung und durchdachten Prozessen von regionaler Hühnerfutterversorgung bis zu kurzen Transportwegen zu Verbrauchern.

Legehennenhaltung weiter gedacht

  • Die großen Dachflächen der Ställe sind prädestiniert für Solaranlagen und deshalb meist schon seit vielen Jahren entsprechend ausgerüstet.

  • Der Ackerbau ist für viele unserer Familienbetriebe ein zweites Standbein und gleichzeitig wichtig für die möglichst regionale Versorgung mit Futtergetreide. Auch das reduziert die Transportwege.

  • Soja ist ein wichtiger Bestandteil des Futters, wobei wir dieses schon seit vielen Jahren ausschließlich aus europäischem Anbau beziehen. Zudem machen wir uns dabei für den regionalen Anbau stark. Was das bedeutet, kann man hier nachlesen.

  • Ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit sind die Eierverpackungen. Bei uns besteht die aus Pappe, welche ganz einfach über den…

  • … Papiermüll entsorgt und so in den Kreislauf der Wiederverwertung zugeführt werden kann. So können regional hochwertige Papiere und Pappen hergestellt werden.

  • Hühner in Streuobstwiesen – das ist bei uns keine Seltenheit. Dabei erfüllen die Bäume zwei wichtige Funktionen: Sie erhöhen die Biodiversität und bieten den Hühnern den wichtigen Schutz vor Raubvögeln.

  • Ebenfalls einen Schutzeffekt vor Feinden aus der Luft haben Solarpanels, die bisher im Freiland wegen Doppelnutzung verboten waren. Lediglich ein Betrieb hatte hier bisher ein Bestandsschutz und hat bewiesen – es funktioniert prächtig. Denn…

  • … die Hühner nutzen so die gesamte Freilandfläche bis in die Tiefe. Nachdem dieses Verbot inzwischen aufgehoben ist, rechnen wir damit dass die Hühnerhaltung kombiniert mit Stromerzeugung in den nächsten Jahren deutlich zunimmt.


leckere, aber nicht perfekte Eier

Transportwege fallen auch für einen Teil der B-Ware an, denn nicht jedes Ei ist so, dass es sich für den Verkauf an Endkunden eignet. Selbstverständlich beliefern die Familienbetriebe mit der B-Ware zuerst Lebensmittelerzeuger im nahen Umfeld, doch kurz nach dem Einstallen der Hühner legen diese noch kleine Junghennen-Eier. Diese schmecken zwar besonders lecker, finden aber dennoch im Einzelhandel keinen reißenden Absatz. Diese größere Menge an Eiern, kann der Betrieb in der Regel nicht direkt vermarkten, weshalb wir uns im LÄNDEIER-Verbund auf die Verarbeitung von B-Ware eingerichtet haben. Mittels Aufschlagmaschinen stellen wir zum Beispiel Flüssig-Ei her, das zum Teil in der eigenen Lebensmittelherstellung verarbeitet wird. Die größere Menge wird jedoch durch Pasteurisieren länger haltbar gemacht und in größeren Gebinden an weitere lebensmittelverarbeitende Betriebe geliefert. So entsteht aus unseren Eiern nicht nur Teigwaren, sondern zum Beispiel auch Eierlikör.

Energiebedarf

Zum Tierwohl gehört nicht nur bei hochsommerlichen Temperaturen ein gut durchlüfteter Stall. Deshalb sind auf unseren Ställen große „Kamine“ mit integriertem Lüfter, die mit einem stetigen Luftstrom auch bei feuchtem Wetter und im Winter für eine gute Durchlüftung sorgen. Sie sind, zusammen mit den Mahlwerken für die Futteraufbereitung, einer der Hauptenergieverbraucher in unseren Betrieben. Deshalb gibt es bei uns nahezu keinen Stall ohne Solaranlage auf dem Dach, die in der Regel weit mehr Strom erzeugt, als wir im Stall darunter verbrauchen. Deshalb passt es auch gut, dass bereits viele Familienbetriebe zumindest da, wo dies bereits möglich ist, also bei den kleineren Fahrzeugen, in die E-Mobilität investiert haben.

Apropos Energieerzeugung:

Wo Tiere gehalten werden, fällt entsprechend Mist an. Das ist alles andere als nur Abfall, sondern eine sehr gut nutzbare Energiequelle für Biogasanlagen und anschließend ein hochwertiger Dünger. Deshalb kommt es für uns nicht in Frage, den Hühnermist einfach nur entsorgen. Viele unserer Familienbetriebe sind deshalb an Biogasanlagen beteiligt, andere beliefern mit dem Hühnermist entsprechende Betreiber. In den Biogasanlagen wird der Hühnermist sehr gerne genommen, da die Energiedichte besonders hoch ist. So entspricht eine Tonne Hühnermisst circa 1,3 Tonnen Silomais, der extra angebaut, eingeholt und zu Silage verarbeitet werden muss. In Kombination mit anderen Energiequellen entsteht aus dem Hühnermist durch Fermentation ein Biogas, mit dem sich Motoren betreiben lassen. Je nachdem welche Anlage dies ist, können große Verbraucher versorgt oder die Grundlast des Energienetzes bereitgestellt werden. Andere Anlagen dienen als schnell zu startende Energiequelle und helfen im richtigen Moment die Spitzenlast im Stromnetzwerk zu decken. Gleichzeitig entsteht durch die Verbrennung Abwärme, die ebenfalls nochmal zur Verstromung oder nahe Verbraucher genutzt wird.

Wenn dem Mist beziehungsweise dessen organischen Bestandteilen in der Biogasanlage die Energie entzogen ist, sind im Gärrest die mineralischen Bestandteile weiterhin enthalten. In einer Tonne Gärrest sind circa 25 Kilogramm Stickstoff, 20 Kilogramm Phosphor und 50 Kilogramm Calcium sowie in nennenswerter Menge Kalium und Magnesium. Durch die Zusammensetzung und die mineralischen Bestandteile sind es eigentlich keine „Reste“ sondern ein vollwertiger aber natürlicher Dünger, der auf den Äckern ausgebracht wird und somit für den weitere landwirtschaftlichen Anbau wichtig ist.  

Hühnermist enthält nicht nur für die Landwirtschaft wichtige Mineralien, sondern auch jede Menge Energie, die sich dank Biogasanlage verstromen und gleichzeitig in Wärme wandeln lässt. Wie das in der Praxis funktioniert zeigen wir hier.

LÄNDEIER gibt´s nur aus Baden-Württemberg